Seit Jahren beschäftigt sich Cristina Fessler mit dem Thema des Bergs und des Berginnern. Nach Aufenthalten auf verschiedenen Vulkaninseln packte sie das Thema des Vulkans und liess sie nicht mehr los. Der imaginäre Blick ins nächtliche Innere der Vulkane, in seine Schlünde und Spalten, in die Magmaherde zeigt ihr dunkles Wirken gewaltiger Kräfte. Von gestauten und ausbrechenden Energien handelnd, wecken die Bilder keinen Augenblick den Eindruck, das Schwarz sei hier Farbe des Todes, des Untergangs. Ihr Schwarz bekommt vitalen Charakter, wird Farbe des Ausbruchs und Durchbruchs. «Die Braut des Krakatau» nennt Cristina Fessler ihre Installation. (Krakatau heisst jene Vulkaninsel in der Sundastrasse, die bei einem Ausbruch im Jahr 1883 von 30 auf 10 Quadratkilometer verkleinert worden ist. Eine 40 Meter hohe Flutwelle brachte damals 36 000 Menschen den Tod, und die Luftdruckwelle umkreiste den Erdball.) Auszug Tages Anzeiger 1984, Peter Killer